Die (bisher) besten Filme 2024

Halbzeit im Filmjahr. Zeit für einen kurzen Rückblick: Das aktuelle Kino- und Streamingjahr überzeugt mit schicken Hollywood-Produktionen und internationalen Arthouse-Perlen. Hier die Übersicht zu den (bisher) besten Filme 2024. Diese Liste stellt kein Ranking dar.

The Zone of Interest gibt nüchtern Einblick in das Leben von Auschwitz-Kommandant Rudolf Höss und dessen Familie. Mit Christian Friedel und Sandra Hüller. Regie: Jonathan Glazer. Genre: Drama, Geschichte, Kriegsfilm. Läuft im Kino und ist bei Filmingo als Video-on-Demand verfügbar.

Warum sehenswert? Der Brite Glazer zeigt das Grauen hinter den Mauern des Konzentrationslagers nie. Dafür stellt er eine Familie in den Mittelpunkt, die jegliche Menschlichkeit vermissen lässt. Das ist nicht minder schockierend. Ein einmaliges, aber unangenehmes Filmerlebnis.

Poor Things Emma Stone
Emma Stone in «Poor Things»

Poor Things erzählt eine abgefahrene, feministische Frankenstein-Geschichte. Mit Emma Stone, Willem Dafoe und Mark Ruffalo. Regie: Yorgos Lanthimos. Genre: Komödie, Drama, Liebesfilm. Als Video-on-Demand und auf Disney+ verfügbar.

Warum sehenswert? «Poor Things» gefällt mit herrlich groteskem Humor, grandiosen Set- und Kostümdesigns und wunderbar schrägem Schauspiel. Die irre Geschichte um Selbstbestimmung und Freiheitsdrang wurde im Frühjahr mit vier Oscars ausgezeichnet.

Beste Filme 2024: mehr als Hollywood

Love Lies Bleeding stellt eine ziellose Frau ins Zentrum, die sich in eine Bodybuilderin verliebt. Mit: Kristen Stewart und Katy O’Brian. Drehbuch und Regie: Rose Glass. Genre: Action, Abenteuer, Krimi. Läuft im Kino.

Warum sehenswert? Filmemacherin Glass bewegt sich zwischen zärtlicher Queer-Romanze und ultrabrutalem Krimi. Klischees werden dabei gekonnt umfahren. Erinnert an Werke der Coen Brüder oder Quentin Tarantino zu Höchstzeiten, aber mit feministischer Perspektive.

Lars Eidinger in «Sterben»

Sterben handelt von einer Familie, die längst schon keine mehr ist. Und vom Leben und Sterben. Mit Lars Eidinger, Corinna Harfouch und Lilith Stangenberg. Drehbuch und Regie: Matthias Glasner. Genre: Drama. Läuft im Kino.

Warum sehenswert? Glasner schafft gekonnt die Gratwanderung zwischen absurdem Humor und tiefer Traurigkeit. Und wandelt dabei auf den Spuren von Albert Camus. Intelligentes und schweres Kino, das aber nie in die Melancholie abdriftet. 182 Minuten Spielzeit und doch keine Sekunde zu lang.

All of us Strangers ist ein einfühlsames Geisterdrama zwischen Leben und Tod. Mit Andrew Scott und Paul Mescal. Regie: Andrew Haigh. Genre: Drama, Fantasy, Liebesfilm. Als Video-on-Demand und auf Disney+ verfügbar.

Warum sehenswert? Eine sanfte Geschichte über zweite Chancen und unausgesprochene Gefühle. Magisch von der ersten Minute an. Immer zärtlich und sanft, aber nie kitschig. Mescal spielt wie immer stark, Scott absolut grandios. Tränen sind garantiert. Wurde dieses Jahr von der Academy leider ignoriert.

Trailer zu «Challengers»

Challengers will einen jahrelangen Konflikt auf dem Tennisplatz lösen. Mit Zendaya, Josh O’Connor und Mike Faist. Regie: Luca Guadagnino. Genre: Drama, Liebesfilm, Sportfilm. Läuft im Kino.

Warum sehenswert? Eine grossartig inszenierte Sportgeschichte über Begierde und Abhängigkeit. Kurzweilig, witzig und sexy. Ohne jegliche Gefühlsduselei. Der junge Cast gefällt genauso gut wie der wunderbar pulsierender Soundtrack. Der Italiener Guadagnino ist hier in Höchstform.

Aber Hollywood auf Spitzenniveau

Civil War zeigt die heutige USA in einem Bürgerkrieg. Mit Kirsten Dunst, Cailee Spaeny und Wagner Moura. Drehbuch und Regie: Alex Garland. Genre: Action, Abenteuer, Thriller. Läuft im Kino.

Warum sehenswert? Mit beklemmendem Realismus macht Autorenfilmer Garland deutlich, wie fragil selbst gestandene Demokratien sind. Ein schockierendes Filmerlebnis. Hochpolitisches Kino, wenn auch nicht auf den ersten Blick erkennbar. Könnte einst ein Klassiker werden.

Evil Does Not Exist Takum Hitoshi Omika
Hitoshi Omika in «Evil Does Not Exist»

Evil Does Not Exist bringt eine kleine Berggemeinde aus dem Gleichgewicht. Mit Hitoshi Omina und Ryo Nishikawa. Regie: Ryûsuke Hamaguchi. Genre: Drama. Läuft im Kino.

Warum sehenswert? Der japanische Oscar-Preisträger Hamaguchi erzählt mit meditativer Ruhe eine Geschichte über Vorurteile und Misstrauen. Bildstark inszeniert, exzellent gespielt und mit einem hinreissend schönem Score untermalt. Langsames Kino, das lange nachhallt.

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