The Adam Project (2022)

Nach «Free Guy» spannt Regisseur Shawn Levy erneut mit Schauspieler Ryan Reynolds zusammen. Herausgekommen ist die Netflix-Produktion «The Adam Project», ein Science-Fiction-Film, angesiedelt zwischen bunter Zeitreise-Action, alberner Komödie und warmem Familiendrama.

Im Zentrum stehen zwei Versionen von Adam. Ersterer wird von Reynolds gespielt und stammt aus dem Jahr 2050. Weil seine Zeitmaschine abgestürzt ist, landet er versehentlich im Jahr 2022, wo er auf sein jüngeres Ich trifft. Der Zwölfjährige (Walker Scobell) hat mit seinem draufgängerischen, erwachsenen Ich wenig gemeinsam: In der Schule wird der clevere, aber vorwitzige Junge verprügelt, daheim macht er seiner Mutter (Jennifer Garner) das Leben schwer.

Adam – der Erwachsene – ist nicht grundlos in die Vergangenheit zurückgekehrt. Er will seinen Vater Louis (Mark Ruffalo), ein Physikprofessor, davon abhalten die technischen Grundlagen fürs Zeitreisen zu erschaffen. Dafür ist er im Jahr 2022 allerdings zu spät, Louis starb 2018 bei einem Autounfall. Und so reisen die beiden Adams gemeinsam in der Zeit zurück.

«The Adam Project» ehrt seine Vorbilder

Filmemacher Levy liefert überdurchschnittliches Nachmittagskino ab. «The Adam Project» ist clever, witzig und herzerwärmend – eine Geschichte wie ein wilder Kindertraum. Dabei orientiert sich der Film eher an der humanistischen TV-Serie «Doctor Who» als am lockeren Science-Fiction-Blockbuster «Zurück in die Zukunft». Geehrt werden beide Zeitreise-Klassiker mehrmals.

Adam und sein junges Ich besuchen den verstorbenen Vater.

Im Kern ist der Film ein mehrschichtiges Familiendrama. Eine Geschichte über Trauer, Missverständnisse und Verbundenheit. Futter fürs Herz, das – zumindest grossmehrheitlich – nicht ins Rührselige abdriftet. Die Augen werden feucht, Tränen kommen nicht.

Und wenn, dann vor Lachen. Denn auch die Comedy-Elemente von «The Adam Projcet» funktionieren richtig gut. Reynolds bringt den Zuschauer mit coolen Sprüchen zum Lachen, obwohl er mal wieder dieselbe Rolle spielt wie sonst: gutmütig und liebenswürdig, selten aber die cleverste Person im Raum. Diesen Part übernimmt hier sein zwölfjähriges Ich.

An der Geschichte, am Schauspiel wie auch am Cast gibt es wenig auszusetzen. Selbst die Nebenrollen sind toll besetzt. Insbesondere gefallen Ruffalo als gutmütiger, aber etwas eigensinniger Vater und Catherine Keener in der Rolle der machtgierigen Antagonistin.

Abzüge gibt es für die Computereffekte, die wie bereits bei «Free Guy» – dort war es aber ein Stilmittel – oft eher an ein Videospiel als an einen Spielfilm erinnern. Und auf den einen oder anderen kitschigen Moment hätte Regisseur Levy verzichten können. Unter dem Strich ist der Film eine kurzweilige, überdurchschnittlich gute Familienkomödie mit Herz und Verstand. «The Adam Project» ist die bisher beste Netflix-Produktion des Jahres.

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