Monster (2023)

Dreimal dieselbe Geschichte, aber jedes Mal mit anderer Perspektive. Kein Novum: Ridley Scott hat kürzlich, Akira Kurosawa ein halbes Jahrhundert zuvor, eine Geschichte nach diesem Muster erzählt. Doch Hirokazu Koreeda macht vieles anders als die beiden Regielegenden. Sein Drama «Monster – Kaibutsu» ist trotz ungewohnter Erzählweise selten verspielt. Fokus liegt auf den Figuren.

Es geht um einen Buben, der an seiner Schule etwas Schlimmes erlebt hat. Um seine überfürsorgliche Mutter. Um Einsamkeit und Verschlossenheit. Über einen hilfsbereiten Lehrer, der an seiner Arbeit verzweifelt. Und über eine wunderbare Jugendfreundschaft. Oder gar mehr? Koreeda entpackt seine Geschichte Stück für Stück, bis die Wahrheit gefunden ist. Der Zuschauer wird immer wieder auf die falsche Fährte geführt.

Eine Spielerei? Vielleicht. Möglicherweise hätte «Monster – Kaibutsu» auch ohne erzählerische Experimente funktioniert. Koreeda kreiert aber dank cleverem Drehbuch und drei unterschiedlichen Sichtweisen eine Spannung, die sonst nur Thrillern vorenthalten ist. Ein ruhiger, fast schwebender Piano-Score, natürliche Bilder und einfühlsames Schauspiel ergänzen das preisgekrönte Script perfekt.

Kurzkritik. Manchmal fehlt die Zeit für mehr.

Für Herz und Hirn: «Monster – Kaibutsu»

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