Mission: Impossible – Dead Reckoning – Teil Eins (2023)

Zum siebten Mal machen sich Ethan Hunt (Tom Cruise) und sein Team auf eine unmögliche Mission. Die Formel bleibt dabei unverändert: «Mission: Impossible – Dead Reckoning – Teil Eins» punktet mit halsbrecherischer Action, traumhaften Schauplätzen und nervenaufreibender Spannung. Überraschungen bleiben aus, doch der Unterhaltungswert ist riesig.

Gegenspieler ist dieses Mal eine künstliche Intelligenz, die sich verselbstständigt hat. Sie hackt sich in Computersysteme ein und manipuliert Daten. Kontrollieren lässt sie sich nur über einen Schlüssel, der aber verschwunden ist. Schurken und Geheimdienste machen sich auf die Suche, alle mit eigennützigen Absichten. Super-Spion Hunt sieht nur eine Lösung: Der KI muss der Stecker gezogen werden.

Thematisch ist «Mission: Impossible – Dead Reckoning – Teil Eins» zwar aktuell, inhaltlich aber oberflächlich. Eine fundierte Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz bleibt aus. Auch sonst hat das Script Luft nach oben: Viel Exposition macht so manchen Dialog ungeniessbar. Autor und Regisseur Christopher McQuarrie, der für «Die üblichen Verdächtigen» den Oscar für das beste Drehbuch erhalten hat, kann das besser.

Mission Impossible - Dead Reckoning - Part One - Tom Cruise Fiat 500
Und Action!

Weiteres Ärgernis: «Mission: Impossible – Dead Reckoning – Teil Eins» hat, wie der Titel suggeriert, ein offenes Ende. Der zweite Teil kommt nächstes Jahr. Zum Glück. Denn abgesehen von einem dünnen und stellenweise albernen Script liefern die beiden langjährigen Kollaborationspartner Cruise und McQuarrie ein fantastisches Action-Spektakel ab, das trotz über zweieinhalbstündiger Spielzeit zügig vorbeigeht.

Ehre den Vorreitern

McQuarrie orientiert sich bei der Inszenierung an Altmeister Brian de Palma, der vor über einem Vierteljahrhundert beim ersten Teil der Mission-Reihe hinter dem Regiepult sass. Die vielen nahen Porträtaufnahmen sehen nicht nur toll aus, sondern verschaffen dem Film eine hohe Dringlichkeit. Und die Action – ob Verfolgungsjagden durch Rom oder Strassenkämpfe in Venedig – fängt er aufregend, aber stets nachvollziehbar ein.

Hier profitiert der Filmemacher natürlich von Cruise, der erneut halsbrecherische Stunts selbst übernimmt. Das erdet «Mission: Impossible – Dead Reckoning – Teil Eins» einerseits und sorgt anderseits für viele atemberaubende Momente. Wenn Hunt mit einem Motorrad eine Klippe hinunterspringt, sehen wir kein Stuntdouble, sondern Tom Cruise. Das ist cool und lässt sich gut vermarkten. Der Hollywood-Sonnyboy mag eine hochumstrittene Persönlichkeit sein, für seinen unermüdlichen Körpereinsatz verdient der 61-Jährige (!) aber Respekt.

Trailer zu «Mission: Impossible»

Zwischen vieler, grandioser Action, gönnt sich der Film auch ein paar humorvolle Momente. Neben ein paar flotten Sprüchen sorgt eine Portion Slapstick für Auflockerung. Parallelen zu Stummfilmklassikern «The General» oder «Sherlock Jr.» seien nicht zufällig, erklärte McQuarrie während der Promotour.

Manchmal kann «Mission: Impossible – Dead Reckoning – Teil Eins» gar mit Menschlichkeit punkten. Vor allem dank tollen Schauspielern und interessanten Figuren. Das Zusammenspiel zwischen der bestehenden Crew von Cruise, Ving Rhames, Simon Pegg und Rebecca Ferguson ist gewohnt lustvoll und herzlich. Besonders aber gefallen die Neuzugänge: Pom Klementieff als diabolische Antagonistin Paris und Hayley Atwell als freche Diebin Grace ergänzen den Cast wunderbar.

Obwohl der siebte Aufguss, ist auch «Mission: Impossible – Dead Reckoning – Teil Eins» ein perfekter Sommer-Blockbuster. So aufregend war das Action-Kino dieses Jahr nur bei John Wick. Schade nur müssen wir auf das Ende noch ein Jahr warten.

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